36. Schwangerschaftswoche
Langsam nimmt Ihr Kind die Geburtsposition ein und liegt tief im Becken. Auch viele Mütter sind langsam aber sicher bereit für die Geburt, denn der Alltag wird nicht einfacher.
So entwickelt sich Ihr Baby
Ihr Baby erhält nun volle, runde Wangen. Das viele Daumen lutschen stärkt die Saugmuskulatur und bereitet es so, auf das Saugen an der Brust vor. Im Darm sammelt sich das dunkelgrüne "Kindspech". Es besteht aus Abfallstoffen von Darm und Leber, welche sich in den vergangenen Monaten angesammelt haben. Für den Längenvergleich dient diese Woche ein grosser Rettich.
So verändert sich Ihr Körper
Der Alltag ist mittlerweile ziemlich anstrengend geworden. Viele Frauen schlafen nicht mehr gut, finden keine bequeme Position mehr im Liegen und müssen ständig auf die Toilette. Besonders im Gesicht, an den Händen und Füssen lagert sich jetzt noch mehr Wasser ein. Nach altem Hebammenwissen startet der Prozess der Geburt bereits mehrere Wochen vor dem eigentlichen Geburtsbeginn. Vielleicht spüren Sie bereits von Zeit zu Zeit ein leichtes Ziehen im Unterbauch. Dies dient zur Vorbereitung der Gebärmutter auf das rhythmische Ziehen der Geburtswehen. Die Vorbereitungswehen können bereits schmerzhaft sein. Versuchen Sie sich trotzdem darauf einzulassen und sie als Teil der Vorbereitung auf die Geburt anzusehen.
Das können Sie für sich tun
Ruhe, Entspannung und Reduktion von Stress sind nun sehr wichtig. Erledigen Sie nur das Nötigste und verschieben Sie alle anderen stressigen oder anstrengenden Dinge auf die Zeit nach der Geburt. Beginnen Sie jetzt Himbeerblättertee zu trinken. Dieser lockert die Muskulatur des Beckenbodens und der Gebärmutter und macht so sensibler für beginnende Geburtswehen. Bei Frauen, die zum ersten Mal gebären, kann das Gewebe der Gebärmutter von Natur aus eher straff sein. Dies erschwert es dem Baby, sich mit seinem Kopf im Becken zu positionieren. Die richtige Position des Babys ist wichtig, damit es seinen Weg durch den Geburtskanal bahnen kann. Um ihm diesen Vorgang zu erleichtern, mehr Platz zu schaffen und die Durchblutung der Gebärmutter zu fördern wird empfohlen, ab der 36. Woche den Unterbauch zu wärmen.
Wärmen des Unterbauches
- Zum Wärmen des Unterbauches eignen sich wahlweise eine Bettflasche, Wärmekissen oder ein Kirschkernkissen. Achten Sie darauf, dass die Temperatur nicht zu heiss ist.
- Nehmen Sie eine bequeme Position ein, vorzugsweise in Seitenlage oder mit erhöhtem Oberkörper.
- Je nach Bedarf können Sie die Bettflasche auf den Unterbauch oder ins Kreuz legen.
Das sollten Sie beachten
Lebensmittel wie Fast Food, Süssigkeiten und Süssgetränke sind nie empfehlenswert. Ab der 36. Woche sollten Sie aber sicher darauf verzichten. Geburten können bei hohem Zuckerkonsum länger verlaufen und von den Frauen als schmerzhafter empfunden werden. Eine gute Alternative zu Süssem sind Datteln.
Das können Sie nun vorbereiten
Beschaffen Sie die nötigen Hygieneartikel für die Zeit nach der Geburt. Fürs Baby gehören dazu Windeln, Feuchttücher, Wundschutzcreme, Babyöl, eine Baby-Badewanne, ein flauschiges Frotteetuch und ein Nagelpflegeset. Denken Sie aber nicht nur an das Baby, sondern auch an sich selbst. Nach der Geburt treten während einiger Wochen vermehrt Blutungen auf. Dann sollten Binden und keine Tampons verwendet werden. Eventuell könnte eine Reduktion Ihres Arbeitspensums ab der 36. Schwangerschaftswoche Ihnen mehr Zeit für Ruhe und Entspannung ermöglichen. Es wird sich viel verändern, geben Sie sich und Ihrem Körper die Zeit sich darauf einzulassen.
Folgende Tipps können Ihnen dabei helfen, sich zu entspannen:
- Gönnen Sie sich im Verlauf des Tages mehrere Ruhepausen.
- Nehmen Sie Ihr Kind wahr und bauen Sie gedanklich eine Verbindung zu ihm auf.
- Tun Sie sich etwas Gutes. Trinken Sie zum Beispiel eine Tasse Tee, gönnen Sie sich eine Massage durch den Partner oder gehen Sie spazieren.
- Nehmen Sie Veränderungen in und an Ihrem Körper wahr und lassen Sie diese zu.
Diese Kontrolluntersuchungen stehen an
Folgende Untersuchungen werden gemacht: Bauchumfang und Gewicht, Puls- und Blutdruckmessung, Urinuntersuchung, Blutuntersuchung, Herztöne des Kindes, Ultraschall zur Kontrolle der Lage und Bewegungen Ihres Kindes. Nebst der normalen Kontrolle nimmt die Hebamme einen Abstrich von der Scheide und vom Bereich rund um den Anus ab. Dieser Abstrich wird ab der 35. Woche abgenommen und auf Streptokokken der Gruppe B getestet. Diese Bakterien tragen etwa 10 bis 30 Prozent der schwangeren Frauen in sich. Für Sie sind diese Bakterien harmlos. Während der Geburt, können diese Bakterien jedoch auf das Ungeborene übertragen werden und Infektionen hervorrufen. Wenn ein positives Abstrich-Resultat vorliegt, erhalten Sie bei Geburtsbeginn oder bei einem vorzeitigen Blasensprung ein Antibiotikum verabreicht. Nach der Geburt wird Ihr Neugeborenes alle vier Stunden überwacht, um eine allfällige Infektion frühzeitig erkennen zu können.